EvangeliumMt 1, 18–23 Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. 18Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. 19Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. 20Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. 21Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. 22Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: 23Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immánuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Hl. Theodor von Studion (759-826) Mönch in Konstantinopel Predigt 2 für das Geburtsfest Mariens; 4,7 (in Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche M79 ; trad. Orval ; © 1971 Abbaye d'Orval; ins Dt. übers. © evangelizo) Die Jungfrau Maria – von Gott so innig geliebt! Niemand war Gott jemals so nahe wie die selige und wunderbare Jungfrau Maria. Wer könnte reiner sein? Wer könnte untadeliger sein? Sie wurde von Gott, dem höchsten und unendlich reinen Licht, so innig geliebt, dass er sich durch das Wirken des Heiligen Geistes wesentlich mit ihr verband und aus ihr als vollkommener Mensch geboren wurde, wobei er seine eigene unveränderliche und unvermischte Natur bewahrte. Welches Wunder! In seiner unermesslichen Liebe zu den Menschen schämte Gott sich nicht, seine Magd zur Mutter zu nehmen. Welche Herablassung! In seiner unendlichen Güte zögerte er nicht, das Kind derjenigen zu werden, die er selbst geformt hatte. Er war wirklich verliebt in das anmutigste seiner Geschöpfe und eroberte sie, die mehr wert war als die Mächte des Himmels. Auf sie beziehen sich die Worte des Propheten Sacharja: „Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte – Spruch des Herrn“ (Sach 2,14). […] „Freue dich, Haus des Herrn, Land, das Gott betreten hat. Du, die du in deinem Leib denjenigen umfangen hast, dessen Göttlichkeit kein Ort zu fassen vermag. Von dir hat er, der die Einfachheit selbst ist, die komplexe Natur des Menschen angenommen; der Ewige trat ein in die Zeit und die Unendlichkeit in die Begrenztheit. „Freue dich, du Begnadete“ (vgl. Lukas 1,28): Dein Werk und dein Name sind frohmachender als jede Freude. Aus dir kam die unsterbliche Freude in die Welt, Christus, das Heilmittel gegen jede menschliche Traurigkeit. Freue dich, du Paradies, glücklicher als der Garten Eden, in dem jede Tugend keimte und der Baum des Lebens wuchs.“
Erstausstrahlung (bzw. hochgeladen am):
08.09.2025