Live - Heilige Messe aus der Kapelle von Kirche in Not International in Königstein/Taunus. Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,27-29. In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet auch ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben. Lektionar. Rechte: staeko.net Hl. Johannes Paul II. (1920-2005) Papst Ansprache in Nursia, Italien, 23.03.1980 (ins Dt. übers. © evangelizo) Das Beispiel des heiligen Benedikt: „Ora et labora; bete und arbeite“ Als der heilige Benedikt seine Regel abfasste, wusste er die Zeichen der Zeit scharfsichtig und zutreffend zu deuten. Wer die Regel annahm, für den wurde die Verbindung von Gebet und Arbeit zum Prinzip des Strebens nach Ewigkeit: „Ora et labora, bete und arbeite“. […] Benedikt deutete die Zeichen der Zeit und erkannte die Notwendigkeit, das radikale Programm der im Evangelium dargestellten Heiligkeit in einer schlichten, für alle Menschen alltagstauglichen Form zu verwirklichen. Es war notwendig, dass das „Heroische“ normal und alltäglich und dass das Normale und Alltägliche heroisch wurde. So kam es, dass der Vater der Mönche und Gesetzgeber des abendländischen monastischen Lebens auch zum Wegbereiter einer neuen Zivilisation wurde. Überall dort, wo menschliche Arbeit die Entwicklung von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft bestimmte, fügte er das benediktinische Programm der Evangelisierung hinzu, das die Arbeit mit dem Gebet und das Gebet mit der Arbeit verband. […] In unserer Zeit ist der heilige Benedikt der Schutzpatron Europas. Er ist es nicht nur in Anbetracht seiner besonderen Verdienste um diesen Kontinent, um seine Geschichte und Zivilisation, sondern auch wegen der neuen Aktualität seiner Gestalt für das heutige Europa. Man kann die Arbeit vom Gebet loslösen und sie zur einzigen Dimension der menschlichen Existenz machen. Die heutige Zeit tendiert dazu. […] Man hat den Eindruck, dass die Wirtschaft den Vorrang vor der Moral hat, das Materielle vor dem Spirituellen. Einerseits nimmt die fast ausschließliche Ausrichtung auf den Konsum materieller Güter dem menschlichen Leben seinen tiefsten Sinn. Andererseits ist die Arbeit in vielen Fällen zu einem Zwang für den Menschen geworden, der ihn sich selbst entfremdet […], ihn fast gegen seinen Willen vom Gebet löst und dem menschlichen Leben seine transzendente Dimension nimmt. […] Man kann nicht in die Zukunft gehen ohne die Erkenntnis, dass der Sinn des Lebens größer ist als das Materielle und Vergängliche, dass der Sinn des Lebens über diese Welt hinausreicht […] Wenn die Gesellschaft und die Menschen unseres Kontinents das Interesse an diesem Sinn verloren haben, müssen sie ihn neu entdecken. […] Wenn mein Vorgänger Paul VI. den heiligen Benedikt von Nursia zum Patron Europas ernannte, dann deshalb, weil er der Kirche und den Nationen Europas in dieser Hinsicht helfen kann.
Erstausstrahlung (bzw. hochgeladen am):
11.07.2025